Jenseits von Mozartkugeln und Alpenkitsch gibt es auch Mitbringsel, die wirklich für Freude sorgen. Design Deluxe zeigt vier besondere Items.
Wer Österreich bereist, nimmt gerne Erinnerungen mit: an Gipfel und Seen, an Kaffeehäuser und Kellergassen, an Sommerfrische, Schmäh und süße Sünden. Design Deluxe stellt vier Adressen vor, die zeigen: Souvenirs aus Österreich können durchaus Designanspruch und Stil haben.
Sommerfrische Feeling
Foodbloggerin, Kochbuchautorin, Designerin: Alexandra Palla hat aus ihrer Leidenschaft für Kulinarik ein eigenständiges Label gemacht – Palla Vienna. Was als Rough Cut Blog begann, ist heute eine Marke für durchdachtes Küchendesign mit Modeflair.
Herzstück ist das „Rough Cut Board“, ein Schneidebrett aus Massivholz, das mittlerweile im MAK Wien ebenso zu finden ist wie im Monocle Store Tokio. Mindestens genauso charmant: die „Schani“-Servietten, gefertigt aus kariertem Leinen der Weberei Vieböck, im Look klassischer Geschirrtücher – nur feiner, weicher, besser. 60 × 60 cm, in Rot, Blau oder Schwarz, 100 % made in Austria.
Pallas Designs sind alltagstauglich und emotional. Sie holen die Küche auf den gedeckten Tisch – und lassen sie dort sehr gut aussehen.

Reduktion aus Porzellan
In einem ruhigen Innenhof der Wiener Josefstadt entsteht bei Hollyaroh (kurz: HY) Porzellan mit Haltung. Die Manufaktur gießt Becher, Teller, Bowls und Lampenschirme in Handarbeit, viele davon mit feinen Illustrationen, per Siebdruck eingebrannt.
Designliebling der Kollektion: der „Kegel Grande“. Ein Becher, der alles kann – vom Espresso bis zum Whisky. Das schlanke, konische Design liegt angenehm in der Hand, der Rand bleibt kühl. Praktisch, schön und ein bisschen ikonisch.

Silber für den Alltag
Jarosinski & Vaugoin ist eine der letzten echten Silberschmieden Europas – seit 1847 wird hier in Handarbeit gefertigt. Bestecke, Gefäße, Schatullen. Aber auch kleine, feine Stücke wie die Sterling Silver Cocktail Picks: filigrane Spieße für Oliven oder Zesten – schlicht, aber mit Präsenz.
Jean-Paul Vaugoin führt das Familienunternehmen in sechster Generation. Das Design bleibt zurückhaltend, die Verarbeitung kompromisslos. Ein Souvenir für Menschen, die schöne Dinge gerne lange benutzen und nicht bloß sammeln.

Glaskunst mit Charakter
Robert Comploj ist Glasmacher aus Leidenschaft. In seinem Studio in der Westbahnstraße entstehen Vasen, Bowls und Leuchten – jedes Stück ein Unikat. Die Technik: venezianisch. Die Formsprache: reduziert. Der Stil: irgendwo zwischen Tirol und Tokio. Viele seiner Objekte sind farbig, manche fast transparent, aber immer mit einem Gespür für Balance und Materialität.

© pallavienna, hollyaroh, Jarosinski & Vaugoin abask, studiocomploj