Aus dem Rahmen fallen

Einblick, Ausblick, Durchblick. Es sind nur ein paar Millimeter, die alles verändern. Sie sind nahezu unsichtbar und dominieren dennoch die Gestalt eines Gebäudes. Die Transparenz der Architektur steuert einem neuen Höhepunkt zu. Mies van der Rohe sei Dank.

War das Fenster früher einfach nur eine Ausnehmung in der Mauer, so ist es heute eine Art Rahmen, mit dem man das, was eigentlich draußen ist, inszenierend einfangen und hereinholen kann. Die Introvertiertheit ist einer extremen Extrovertiertheit gewichen, und aus dem klassischen Fenster wurde anstatt eines simplen Mittels zum Zweck ein prägendes Stilelement, über das sich moderne Architektur in erster Linie definiert.

Ein Hauch von Nichts

Fassaden mit hohem Glasanteil sind heute State of the Art. Kaum noch ein neu errichtetes Gebäude, das ohne sie auskommt, und die Architekten preisen den Tag, an dem die Glasfassade erfunden wurden. Gerade Fenster haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten technisch stark und rasant weiterentwickelt. Die Formate der Scheiben sind ständig gewachsen, die Sicherheit wurde laufend verbessert, die Energieeffizienz fortlaufend gesteigert, und nun ist Glas sogar als statisches Element zur Realität geworden. Selbst die gekrümmte Scheibe ist aus der Automobilindustrie herübergeschwappt und hat den Markt revolutioniert. Nimmt man das alles zusammen, so befindet man sich auf einer noch nie dagewesenen Spielwiese in Sachen Außenhülle der Architektur. Waren es früher eher nur die Geschäftsgebäude und Hochhäuser, die sich glitzernd ganz aus Glas ins Sonnenlicht emporstreckten, so wünschen sich heute immer mehr Privatpersonen die gläserne Offenheit und sind bereit, ein wenig von ihrer Intimsphäre zu opfern. Schöne Architektur definiert sich heute fast ausschließlich über Offenheit und Transparenz, bei der sich die Mauern auflösen und der Innenraum sich durch eine Art Schaufenster ins Freie ergießt, lediglich vom Außen getrennt durch einen Hauch von Glas, der sich schon beinahe unsichtbar in Boden und Decke versenkt, lautlos und leichtgängig bewegen lässt und in dieser Form kaum noch vorhanden und spürbar ist.

Es muss nicht immer die große Glas­fläche sein – im Industrial Chic fügt sich Josko ebenso perfekt ein.
Den Moment einfangen

Unter dem Motto „Wenn Wohnen den Horizont erweitert“ fertigt der Fenster- und Türenhersteller Josko unter anderem Schiebetüren und Ganzglassysteme, die diesem Credo mehr als gerecht werden. Tatsache ist, dass hier kein Wunsch offen bleibt: flächenbündige Optik, rahmenlose Glasecken und großformatige Schiebetüren zaubern eine atemberaubende Unendlichkeit herbei, die Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen lässt. Ein intensiver Dialog zwischen zwei Lebensbereichen, die einander gleichwertig gegenüberstehen. Zeigen, aber nicht zuviel – offen, nicht offenherzig. Doch es endet hier keineswegs bei der Glasscheibe: Selbst das Rundherum wird detailliert mitgedacht – Fensterbank, Boden, Brüstung oder Insektenschutz. Nichts wird dem Zufall überlassen. Auch der Schweizer Hersteller Sky-Frame weiß, wie man Architektur mit großen Fensterflächen zum Schweben bringt. „A view, not a window“ – ein Ausblick, nicht ein Fenster – ist hier die klare Botschaft, die reine Öffnung wird in der architektonischen Vertikalen zum gestalterischen Stilelement erhoben. Und nicht immer ist alles plan: Gebogene oder geneigte Fensterflächen werden in bewährter Ingenieurskunst maßgefertigt, sodass Bauherren in ihren Ideen aus dem Vollen schöpfen können. Denn es ist vor allem bei privaten Projekten ein Umdenken im Gange: Die Fassade wird zur beeindruckenden Geste für Gäste. Gleichzeitig ist diese moderne Transparenz ein klares Zeichen an willkommene Besucher, die schon beim Betreten des Hauses Räume voller Licht und Atmosphäre erwarten.

Grenzenloser Weitblick

Das Außen zum Innen und vice versa macht das traditionsreiche Schweizer Familienunternehmen swissFineLine, das sich auf großflächige und bewegliche Fensterfronten spezialisiert hat. Die nahezu rahmenlosen Schiebefenster verschmelzen mit ihrer unverwechselbaren Schlichtheit das Innen mit dem Außen. Glasfronten und Fenster werden immer größer, ein schöner Ausblick immer wichtiger. Ein grenzenloses Raumerlebnis voller Licht, Luft und Atmosphäre entsteht. Hier findet man alles, was den Blick durch das Fenster – geöffnet oder nicht – ungetrübt genießen lässt, nämlich auch barrierefrei. Durch eine vollumfängliche Verglasung lösen sich die Grenzen von Wohnbereich und Garten komplett auf.
Wo sonst oft Wände stehen, hat man so aus jedem Blickwinkel den absoluten Durchblick. Nach persönlicher Beratung und professioneller Planung geht es an die maßgeschneiderte Umsetzung, die einmal mehr deutlich macht, dass Glas zwar kühler anmutet, dafür aber enorm vielseitig und funktionell ist und darüber hinaus das perfekte Mittel ist, moderne Architektur zu unterstreichen. Seit mehr als 20 Jahren zählt hier swissFineLine zu den führenden Herstellern mit höchstem Qualitätsanspruch. Was großflächige Fenster angeht, setzt man ganz neue Maßstäbe, die weltweit Gefallen finden. Nachhaltigkeit beginnt beim Unternehmen Katzbeck schon bei der Produktion der Fenster und Türen. Das Holz dafür wird aus nachhaltiger, heimischer Forstwirtschaft bezogen, die Energie wird mit Photovoltaik gewonnen. Erzeugt werden hier Produkte, die der Architektur das gewisse Etwas verleihen. Ganz besonders in Auge sticht die elegante Serie in der Farbe Schwarz, mit der man ganz besondere Akzente setzen kann. Ein ungewöhnliches neues, aber umso spannenderes und eleganteres Statement: Sowohl von innen als auch von außen bekommt die Anmutung einen völlig anderen Charakter. Black is beautiful.

Glas gehört nicht umsonst zu den liebsten Materialien des Architekten. Es schafft Licht, Leichtigkeit und Eleganz.
Ein Gesicht geben

Ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur „Visitenkarte“ leistet die Fassade eines Gebäudes, die schützende Haut, die schon lange nicht mehr dem Diktat des klassischen Putzes unterliegt. Ganz im Gegenteil: Viele Materialien warten schon lange darauf, einem Gebäude ein großartiges Äußeres zu verleihen. Dazu gehören unter anderem immer öfter Aluminium und Keramik, die – ganz im Sinne einer nachhaltigen Bauweise – als besonders langlebig und zeitlos gelten. Der österreichische Hersteller Prefa ist in erster Linie bekannt für seine Aluminiumdächer, die allen Herausforderungen und Wetterlagen trotzen. Die Dachflächen gehen aber auch in die gestalterische Verlängerung, indem die Gebäude regelrecht in Aluminium eingepackt werden. Dazu hat Prefa eigene Fassadensysteme als vorgehängte, hinterlüftete Fassaden entwickelt, die als besonders witterungsbeständig und charakteristisch schön gelten. Wer denkt, dass Aluminium nur in Grau geht – obwohl dieses Jahr Ultimate Gray sogar Pantone-Farbe des Jahres ist –, kann sich gerne vom Gegenteil überzeugen lassen: Eine große Farbpalette steht hier zur Auswahl und dazu eine Vielfalt an unterschiedlichen Gestaltungselementen – von Welle über Siding bis Raute. Ein wesentlicher Vorteil von Aluminium ist, dass durch Leichtbau mit Aluminiumwerkstoffen Masse von bewegichen Teilen eingespart wird, was wiederum zur Reduktion des Treibstoffverbrauchs führt. Aluminium ist also ein vielseitig verwendbares Material, das durch sein geringes Gewicht sowie durch seine Korrosionsbeständigkeit besonderen Anforderungen gerecht wird. Und in puncto Gestaltungsfreiheit zum besonderen Liebling der Architekten avanciert ist.

Der letzte Schliff

In Mode gekommen sind auch Fassaden aus Keramik, ebenfalls ein Werkstoff, der sämtlichen Kriterien in Hinblick auf Effizienz in jeder Richtung erfüllen kann. Platten aus Feinsteinzeug sind ein Produkt aus einer Zusammensetzung natürlicher Zutaten und bestechen mit ihren variantenreichen, meist großformatigen Formaten, Farbgebungen und Texturen, die dem Architekten freie Bahn bei der Gestaltung lassen und den Bauherren obendrein nicht nur mit dem Endergebnis, sondern auch mit Wartungsfreiheit und Selbstreinigungseffekt glücklich machen.

Der italienische Produzent Casalgrande Padana bietet sein Portfolio mit Bios Self-Cleaning an, mit dem beispielsweise schon eine 150 Quadratmeter große Fassadenverkleidung so viel Luft reinigt wie ein Wald von der Größe eines Fußballfelds und die von elf Autos über einen Tag ausgestoßenen Stickoxide beseitigt. Und nicht zuletzt rahmen die keramischen Elemente alle Ein- und Ausgänge, Ein- und Ausblicke perfekt ein, indem sie diese in ein harmonisches Ganzes einbinden.

Fakt ist: Das Fenster ist heute ganz klar ein wesentlicher Teil der architektonischen Inszenierung. Entweder wird das Innenleben bei großzügiger Verglasung zur bespielten Bühne gemacht oder die eher geschlossene Fassade wird damit unter bestimmten Aspekten rhythmisiert und akzentuiert. Insbesondere bleibt aber das Fenster das, was es immer schon war: Ein Rahmen für einen wunderbaren Ausblick nach draußen. Lediglich die Bildschirmdiagonale kann variieren.