Wenn das Herz überkocht

Es ist Geschmack, den man kaufen kann. Chice Outdoor-Küchen sind nicht nur in aller Munde, sie sind vom Nice-to-Have zu einem Must-Have geworden. Mitbringen muss man nur noch kulinarische Kreativität und reichlich Zeit. Luft und Duft besorgen schließlich den Rest.

Boffi

Der italienische Hersteller Boffi hat das heutige Erscheinungsbild der modernen Küche stark mitgeprägt. Von zeitloser Eleganz und attraktivem Minimalismus geprägt, sind es auch einige Outdoor-Küchenmodelle für spektakuläre Dachterrassen und private Landschaftsgärten. Eines davon ist das Küchensystem „AH 01“, sowohl als Monoblock als auch mit separaten Modulen. Auch, wenn das Konzept – Kochen, Waschen und Zubereiten – und die formale Reduktion einfach erscheinen: Kompromisse gibt es hier keine. Gestaltet aus wetterresistenten Materialien wie Edelstahl, Irokoholz und Paperstone, punktet die von Alessandro Andreucci und Christian Hoisl entworfene Küche mit raffinierten Details. 

Zentrales Element ist eine herausnehmbare, zur Vorderseite hin geneigte Teppanyaki-Platte aus rostfreiem Hochleistungs-Edelstahl, die ganz ohne Rauch und Rückstände gart und Flüssigkeiten in eine abnehmbare Frontschale fließen lässt. Sie verhindert, dass Fettmoleküle in den Stahl eindringen und den Geschmack der Speisen verändern. AH 01 gibt als Wand-Version ebenso wie als Insel-Lösung. 

Roda

Als besonders anpassungsfähig an jede Art von Außenraum hingegen gilt die von Designer Rodolfo Dordoni für Roda entworfene, modulare Outdoor-Küche Norma. Für die Umsetzung wurde eng mit dem Küchengerätehersteller Ilve zusammengearbeitet, der sich auf die Herstellung professioneller Küchen für den Privatgebrauch spezialisiert hat. Die flexible Struktur ermöglicht alle Spielarten: von der kleinen Outdoor-Ecke bis zu großzügig angelegten Freiraum. Die freistehende Koch-Insel ist für Rodolfo Dordoni „eine ganz und gar italienische Interpretation unserer Leidenschaft für das Kochen, kombiniert mit der Zweckmäßigkeit und Qualität eines guten Designs.“  

Mit allem, was dazu gehört: ikonische Farbtöne, eine Spüle aus Edelstahl AISI 304, eine Lapitec-Platte mit strukturierter Oberfläche und auf Wunsch ein Kühlschrank. Die Halbinsel bietet zusätzlichen Platz für die Zubereitung von Speisen und kann mit einem einfachen Barhocker zu einem hängenden Tresen erweitert werden. Der von den anderen Küchenelementen unabhängige Gasherd ist mit einem zentralen Doppelkronenbrenner mit Dual-Technologie und vier seitlichen kleinen und mittelgroßen Brennern ausgestattet.

Emu

Viel auf wenig Platz

Sehr gefragt sind auch kompakte Modelle, die sich für kleine Terrassen eignen, vielleicht sogar für den Balkon. Hier liegt der Schwerpunkt auf einer funktionalen Vielseitigkeit, wie sie beispielsweise „Emily“ von Emu, entwickelt vom Emu D&S Lab bietet. Das Modell ist die neue modulare Outdoor-Küche aus Aluminium mit einer Steinzeugplatte. Sie besteht aus zusammensetzbaren Elementen, die entweder einzeln verwendet oder miteinander kombiniert werden können, um verschiedenste funktionelle Kompositionen zu schaffen. Jedes dieser Module kann offen oder geschlossen sein, ausgestattet mit Zwischenböden oder Seitenfächern, aber auch die verschiedenen Funktionen des Kochens, Waschens, Grillens oder einer einfachen Arbeitsplatte übernehmen. Das Erscheinungsbild ist auf die Outdoor-Konnotation des Produkts abgestimmt: Die Struktur hebt sich dank der schlanken Beine, die ihr Leichtigkeit verleihen, vom Boden ab, während das seitliche Aufbewahrungszubehör mit zwei Griffen ausgestattet ist, die sich auf beiden Seiten öffnen lassen und ihm eine sanfte und weiche Form verleihen. 

Cane-line

Äußerst funktional präsentiert sich auch die Outdoor-Küche „Sticks“ von Cane-line, die Teil einer ganzen Möbelkollektion ist. Durch ihren regalartigen Charakter mit der Struktur aus Teakholz sticht sie zunächst gar nicht so sehr als Küche ins Auge. Vielmehr gliedert sie sich wie eine Werkbank in die gärtnerische Umgebung ein. Sticks besteht aus einem Basismodul mit Füßen sowie einem Regal aus Teakholz, einem Rahmen aus pulverbeschichtetem Aluminium und einer Arbeitsplatte wahlweise aus Edelstahl, Keramik in fossilem Schwarz oder mehrfarbig. Die Arbeitsplatte verfügt über ein eingebautes Edelstahlwaschbecken mit Armatur. Unter der Arbeitsplatte befindet sich ein praktisches Aufbewahrungsfach mit Teakholzboden, optional ist die Schublade. Oberhalb komplettiert ein Funktionsmodul das Design: an Haken können Geschirrtücher, Arbeitsgeräte, Töpfe oder Ähnliches aufgehängt werden. Was es nicht gibt, ist eine Kochstelle, dafür aber die Möglichkeit, in Pflanztöpfen stets frische Kräuter griffbereit zu haben. 

C3 von Cubic

Monolith statt Modular

Ein Küchenblock hat immer schon den Raum definiert. Warum also nicht auch im Außenbereich, wo sich mit archaischen Kochinsel architektonische Achsen ergeben, von denen aus sich alles Weitere ergibt. Eine solche Küche ist die Outdoor-Küche C3 von Cubic Outdoor Living, welche mit ihrer Keramikoberfläche, die sich von der Arbeitsplatte über die Fronten um alle Seiten zieht, und mit den auf Gehrung gearbeiteten Türen und Schubladen mit ihrer Umgebung richtig verschmilzt und – wenn man so möchte – ein schmuckes Kunstwerk auf jeder Terrasse ergibt. Eine ebenso monumentale Wirkung erzielt das Modell BBQube Two von OCQ, ein auf einem Edelstahl-Gestell ruhender Steinblock, ausgestattet mit Edelstahl-Spülbecken mit Edelstahl-Armatur sowie Stauraumboxen und Anbautisch. Die als Werkbank konzipierte Outdoor-Küche eröffnet die Wahl zwischen Naturstein oder Keramik, aber auch aus über 20 verschiedenen Grills oder Kochfeldern sowie aus einer ganzen Palette von Farben für die Pulverbeschichtung der tragenden Struktur. 

BBQube Two von OCQ

Gleich im Doppelpack begeistert der niederländische Hersteller Ofyr mit seinem Classic-Modell, das seit kurzem auch in mattem Schwarz erhältlich ist und dem dazu passenden Butcher-Block aus robustem Allwetter-Cortenstahl, bestehend aus einem Massivholzbrett zur Zubereitung von Speisen, einem handlichen Zubehör- sowie einem Aufbewahrungsfach für Abfälle oder Zutaten. Wer es kompakter mag, kann beides in Form der Ofyr Island miteinander in einem Stück kombinieren.

Ofyr
Modulnova
Modulnova

Als schillernder Mittelpunkt eignet sich auch eine raffinierte Kombination der Kollektionen Mediterraneo und Block von Modulnova. Die Insel Block aus Granit Absolute Black und Millerighe beherbergt zwei Fächer – eines für die Aufbewahrung von aromatischen Pflanzen, das andere individuell gestaltbar mit Schneidebrett aus Robinienholz. Die 20 Zentimeter dicke Arbeitsplatte Mediterraneo aus Graphite Raw Stein hat eine Struktur aus Edelstahl, die auf zwei schwarz lackierten Edelstahlklingen und auf der Insel ruht. Für genügend Stauraum sorgt die Anrichte Sipario, die in verschiedenen Modulen erhältlich ist. Die individuelle Gestaltung des Sideboards mit verschiedenen Fächern ermöglicht eine effiziente Raumaufteilung und kann auch ein Kühlfach aufnehmen.

Big Green Egg

Ei der Weisen

In völlig anderer Form steht für das erst 2023 gegründete Label Draußen Design, Funktionalität und Qualität ganz oben auf der Liste. Bei der Gestaltung der modularen, individuell maßgeschneiderten, jedoch stets sehr auf das Wesentliche reduzierten Küchen für Naturliebhaber, Hobbyköche, aber auch professionelle Grillmeister, wird darauf geachtet, lokale Wirtschaftskreisläufe und Handwerk zu unterstützen. Flexibilität ist hier das Gebot der Stunde, ein Muss, in spontanen Zeiten wie diesen. Immer unverzichtbar – wie es scheint – ist in vielen Küchenkonstellationen das Big Green Egg, das die Outdoor-Kulinarik im Sturm erobert hat. Der Kamado-Grill aus Keramik, der dieses Jahr 50 Jahre alt wird, macht die Entscheidungen einfach. Neben Grillen steht auch Räuchern, Braten, Schmoren und Backen auf dem Programm. Doch eine Entscheidung könnte vielleicht doch etwas kniffliger werden: das Big Green Egg ist vom Mini zum Mitnehmen bis 2XL für zahlreiche Gäste in insgesamt sieben Größen erhältlich. Doch in jedem Fall eine weise Entscheidung.

Hinweis: Diese Gartenstory in voller Länge finden Sie in der Ausgabe 12 des Design De Luxe Magazins – hier geht’s zum E-Paper.