Träumen Sie auch davon? Ihr Gartenparadies das ganze Jahr über zu genießen? Aufgrund der Klimaveränderung werden Terrasse und Garten tatsächlich immer länger erlebbar. Jahreszeiten wie Herbst und Frühjahr jedoch kürzer. Außen- und Innenbereiche verschwimmen ineinander, der Garten wird ganzjährig – zumindest potentiell – zu unserem Wohnzimmer im Freien.
Um unsere Grünbereiche zu einer Ganzjahresdestination werden zu lassen, gilt es schon bei der Planung Wesentliches zu berücksichtigen. Design DE LUXE hat sich bei heimischen Gartenprofis umgehört, worauf es speziell bei einer Nutzung im Herbst und Winter ankommt, denn nicht nur die heißen Sommertage, auch die kalte Jahreszeit birgt so manche Herausforderung für Mensch und Natur.
Die zwei wichtigsten Bedingungen, um das Leben im Garten in den kühleren Monaten so gemütlich wie möglich zu gestalten, sind laut Peter Baumgarten: Schutz und Wärme. Dies gelingt am einfachsten durch überdachte und windgeschützte Bereiche, die bei der Neu- oder Umgestaltung von Gärten und Terrassen mitgedacht werden, denn besonders die Winde sind intensiver geworden. Dies kann ein Flugdach, eine Pergola, das typische Wiener Salettl oder – relativ neu im Trend – ein Gartenpavillon inmitten des Gartens sein. Livingglas baut hierfür alte Container modern um oder setzt Pavillons bewußt mitten ins Grüne. Idealerweise weit weg vom Haus, um dank neuer Blickachsen von einen wahren Panoramablick profitieren zu können. In Kombination mit Holz als optisch ansprechende Verkleidung und Innenausstattung sowie Glas mit funktionierendem Dach sind diese an sich schon ein Blickpunkt im Freien und können ganz nach Belieben flexibel (um)platziert werden.
Geheizt wird entweder elektrisch oder mit modernsten, technologisch durchdachten Leuchten für Outdoor. Wie etwa von der Firma Heatsail, welche „coole“ neue Lampen entwickelt hat, die sowohl leuchten als auch Wärme abgeben können. Dennoch empfiehlt Baumgarten, immer im Garten oder unter der Pergola für die Beine zusätzlich wärmende Plaids parat zu haben. Die natürlichste Wärme ist für ihn jedoch das Feuer: in Form von klassischen Feuerstellen oder Feuerschalen. Auch – anders noch vor 10 Jahren – liegt das Gestalten von mehreren Außensitzplätzen im Trend, was besonders bei mehrköpfigen Familien eine Rolle spielt.
Die erhöhte Nachfrage hin zu überdachten Lounges zur optimalen Nutzbarkeit an heißen, kühleren oder windigen Tagen spürt auch Hubertus Lederleitner. Für ihn schaffen Pergolen einen „Gartenraum“. Dieser kann dezent ausfallen, in Form einer filigranen Metallpergola, oder opulent, berankt mit Kletterrosen oder Blauregen. Diese bieten vor allem im Sommer tollen Schatten, schützen aber kaum vor Wind und Regen. Für eine gezielte Nutzung im Herbst oder Winter empfiehlt er daher Pergolen (egal ob aus Holz oder Metall) mit Dach- und Seitenelementen aus Panoramaglas. „Ob Pergola oder Salettl, um die Übergangszeiten ideal zu nutzen, gibt es mehrere Faktoren, die beachtet werden sollten. Der wichtigste ist das ‚Mikroklima‘. Damit meine ich Faktoren wie Wind, der einen Sitzplatz schnell ungemütlich macht, Mauern und Stein, welche sich bei den ersten Sonnenstrahlen im Frühling aufwärmen oder Kletterer, welche dezent duften. Zudem werden Schattenplätze immer wichtiger.“
Neben Schutz und Wärme sind eine atmosphärische Lichtgestaltung sowie liebevolle Dekorationen im Freien nicht zu unterschätzen. So gehört eine fachgerechte Beleuchtung zur Grundausstattung einer Gartenplanung und wird bei jeder Gestaltungsanfrage automatisch von den Begründern mit angeboten. Professionelle Partner wie Flos decken vom funktionellen Licht (für Wege, Eingangsbereich, Wand- und Deckenleuchten) bis hin zu wahren Designobjekten alles ab. Speziell bei Dachterrassen wird viel mit indirekter Beleuchtung gearbeitet. Outdoor-Licht ist gerade bei Neubauten wichtig, denn der vermehrte Einsatz von Glasfronten führt zu ungewollten Spiegelungen des Wohnzimmerlichtes im Inneren. Hubertus Lederleitner wiederum arbeitet ausschließlich mit seinen eigenen Beleuchtungsköpern von Carpe Noctem zusammen. Diese sind frost- und wasserfest. Zudem setzt er auf eine flexible Beleuchtung, denn ein Garten als solcher verändert sich nicht nur im Jahresverlauf, sondern auch über die Jahre. Daher möchte er mit flexiblen Steckverbindern und Erdspießen – speziell bei Beeten und Pflanzbereichen – für eine Effektbeleuchtung anpassungsfähig sein. Sowohl Bewässerung als auch Beleuchtung werden mittlerweile standardmäßig via Apps & Co. gesteuert und können mit jedem „Smart Living“ System gekoppelt werden.
Was Vasen und Deko Items in den Wohnräumen bedeuten, sind stilvolle, witterungsbeständige Pflanztröge im Freien. Auch hier teils mit Lichtspots von Innen akzentuiert. „Eine kleine Stehlampe mit 2, 3 daneben gruppierten Pflanztöpfen strahlen besonders im Eingangsbereich sowie auf Terrassen einen gewissen Charme aus und machen den Garten wohnlicher“, so Baumgarten. Hierfür hat Josef Eder an die 150 verschiedene Töpfe von Atelier Vierkant oder Lviv auf Lager. Seine Kunden bevorzugen bei Gartenmöbeln eher Naturmaterialien und -farben, setzen aber bei Pflanztrögen auf starke Farbakzente. Prinzipiell muss man bei Trögen zwischen Sommerblühern auf der Terrasse, die indoor überwintert werden, sowie mehrjährigen Stauden und Gehölzen, die im Winter draußen bleiben, differenzieren. Bei saisonalen Kübelpflanzen gibt es daher keine Grenzen, die Tröge können ein bisschen ausgefallener sein. Bei mehrjährigen Bepflanzungen wie etwa bei Troggestaltungen auf Dachterrassen, Solitärgehölzen auf versiegelten Böden oder bei Trögen als Eyecatcher in der Gartenlandschaft ist die Frostbeständigkeit unumgänglich. Hier werden verschiedene Materialien, von mehrfach gebranntem Ton in diversen Formen bis zu Metall in unterschiedlichen Farben und Oberflächen eingesetzt.
Für Dachterrassen sollten Pflanzgefäße gut drainagiert sein, damit das Wasser abfließen kann und es bei Frost zu keinen Schäden an den Gefäßen kommt. Auch sind ausreichende Stabilität für Wurzeldruck und Gewicht Grundvoraussetzung. So muß laut Dominik Schulte das Eigengewicht der Pflanzgefäße hinsichtlich Statik auf Terrassen berücksichtigt werden. Als Alternative zu klassischen Tontöpfen empfiehlt er die Serie „Cuprum“ von Royal Botania, welche zweiwandig aufgebaut ist und über ein extrem geringes Leergewicht,jedoch eine große Stellfläche verfügt.