Maritim einrichten – ohne Klischees, aber mit Charakter

Der Seeemanns-Stil hat zweifelsohne ein Imageproblem. Design Deluxe zeigt, wie ein zeitgemäßer Nautic-Look auch Zuhause gut aussieht.

Zu oft denkt man an Dekoanker und Muscheln im Glas. Doch maritim kann auch anders: modern, hochwertig, mit klarer Formsprache und spannenden Materialkontrasten. Wer das Meer liebt, muss nicht kitschig wohnen – sondern darf seinen Sehnsuchtsort stilvoll und vor allem geradlinig interpretieren. 2025 sind Streifen besonders angesagt. Die neue Generation maritimen Wohnens setzt auf Farben, Texturen und ein durchdachtes Zusammenspiel aus Design und Natürlichkeit

Weniger Küste, mehr Kosmopolit

Zugegeben, der maritime Look kommt aus einer Welt der Leichtigkeit – aber das heißt nicht, dass er flach sein muss. Statt Fischernetz-Romantik geht es heute um eine reduzierte Farbpalette, natürliche Materialien und ikonisches Design. Etwa das Trampoline Sofa von Cassina, das von Patricia Urquiola entworfen wurde. Mit seiner weichen, wellenförmigen Silhouette erinnert es an Dünenkämme oder Wasserränder – und schafft eine Lounge-Atmosphäre wie auf einer übergroßen Yacht. Aber auch einzelne Lounge Sessel machen sich immer gut.

Farbe bekennen: Blau bleibt, aber differenzierter

Blau bleibt die dominierende Farbe – aber weniger als plakatives Navy, sondern vielmehr in Abstufungen: von tiefem Lagunenblau bis hin zu türkis schimmerndem Glas. Die NasonMoretti Gläser in zartem Meerblau bringen genau diese Tonalität auf den Tisch, während das Bitossi-Set „Marino Blue Fish“ das Thema mit Augenzwinkern interpretiert – verspielt, aber stilvoll.

Ein echter Hingucker: Die La DoubleJ Tischdecke mit ihrem Big-Pineapple-Print. Sie übersetzt die mediterrane Farbwelt ins Exzentrische und bringt Leichtigkeit und Humor in den maritimen Mix. Perfekt dazu: Steingut- oder Terrakottateller, die mit rauen Texturen spannende Kontraste setzen.

Materialien wie vom Strand gesammelt

Wichtiger als jedes Motiv ist beim maritimen Einrichten das Spiel der Materialien. Holz, Leinen, Bast, Glas und Stein dürfen nebeneinander existieren – je unperfekter, desto besser. Wer mutiger denkt, bringt mit Stücken wie der Sestiere-Vase von Cassina eine Prise venezianisches Glas auf die Kommode. Die Vase erinnert an knallbunte Bojen und bringt mediterranes Flair – ohne jemals kitschig zu wirken.

Für eine loungige Ergänzung eignet sich der runde Pouf „Float“ von Westwing, dessen weiches Material an aufgeblasene Schwimmkörper erinnert – Design mit maritimem Augenzwinkern ist immer gern gesehen.

Details, die das Ganze tragen

Was früher der obligatorische Seestern war, ist heute weitaus subtiler inszeniert: Ein Flaschenhalter in Hummerform von Kare etwa bringt ironische Eleganz in die Hausbar – und erinnert an den letzten Urlaub an der Côte d’Azur. Wer Wert auf Authentizität legt, findet auch bei Loberon zahlreiche Möbel und Accessoires im zurückhaltenden maritimen Stil: helles Holz, gedeckte Farben, natürliche Textilien. Dem Look sind keine Grenzen gesetzt, er kann sich, sofern gut umgesetzt, durch das ganze Haus ziehen.

(c) Pinterest; Visualisierung

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