Designer aus Skandinavien, die man kennen muss

Nordisches Interior Design galt lange als Synonym für weiße Wände, klare Funktionen und sparsame Formen. Aber der Norden entwickelt sich weiter. Design Deluxe hat für Sie recherchiert.

Skandinavisches Design hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Die klischeehaften Assoziationen – weiße Wände, Holz, Zurückhaltung – sind längst um neue Formen, Farben und Konzepte erweitert worden. Gerade im Bereich Interior Design bringt der Norden eine neue Generation von Gestalterinnen und Gestaltern hervor, die sich zwischen Handwerk, Materialforschung und konzeptioneller Klarheit bewegen.
Die folgende Auswahl zeigt, wie differenziert und zukunftsorientiert die Szene aufgestellt ist.

Norm Architects (Kopenhagen, Dänemark)

Das multidisziplinäre Studio arbeitet an der Schnittstelle von Architektur, Interior und Produktdesign. Reduktion ist hier kein Selbstzweck, sondern Teil eines ästhetisch wie emotional durchdachten Gestaltungsprinzips. Projekte wie das Restaurant Høst oder das Design für die Dänemark-Botschaft in Washington zeigen die konsequente Haltung zu Form, Licht und Material. Die Innenräume wirken ruhig, aber nie kalt – eine Qualität, die sich besonders im Hospitality-Bereich zeigt.

Gustaf Westman (Stockholm, Schweden)

Er gilt als eine der auffälligsten Stimmen unter den jungen skandinavischen Designer:innen. Seine Möbelentwürfe spielen mit organischen Formen, bunten Farben und einem fast illustrativen Stil. Dabei bleibt seine Arbeit nie rein dekorativ: Westman entwirft für reale Räume, sei es in seinem eigenen Apartment, das als Showroom dient, oder in Kooperationen mit internationalen Marken. Sein Stil steht für eine neue, spielerischere Generation des nordischen Designs.

Studio Puisto (Helsinki, Finnland)

Das Büro verbindet nachhaltige Bauweise mit einem Fokus auf Atmosphäre. Ihr Spezialgebiet: Interior-Konzepte für Ferienunterkünfte und Hotels, darunter die mehrfach ausgezeichneten Kust Hotelli oder die Tree Suites im finnischen Wald. Charakteristisch ist eine warme Materialwahl, klare Grundrisse und das Zusammenspiel von gebautem Raum und Natur. Ihre Innenarchitektur orientiert sich an der Frage, wie Gestaltung Rückzug, Achtsamkeit und Erlebnis zugleich ermöglichen kann.

Anna Maria Øfstedal Eng (Oslo, Norwegen)

Die junge norwegische Designerin hat sich mit skulpturalen Objekten einen Namen gemacht, die an der Schnittstelle von Möbel und Kunst stehen. Ihre Entwürfe entstehen oft als Einzelstücke und wirken wie aus der Natur gewachsen. Haptik, Form und Material stehen im Mittelpunkt, oft in Holz, Ton oder Stein umgesetzt. Besonders in Galerien und kuratierten Interiors setzen ihre Arbeiten emotionale Akzente.

© Norm Architects, Gustaf Westman, Studio Puisto, Anna Maria Øfstedal Eng

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner