E-Mobiler Langstreckenluxus aus Europa und Asien.
Autor: Gregor Josel
Elektrische Reichweite trifft Reisekomfort: Langstreckenreisen im E-Auto waren einst ein Kompromiss – 2025 und 2026 beweisen europäische, chinesische und japanische Hersteller das Gegenteil. Mercedes-Benz setzt mit seiner neuen MMA-Plattform für den kommenden CLA EV auf über 600 Kilometer Reichweite, kombiniert mit kurzen Ladezeiten und adaptivem Fahrwerk. Auch Audi und BMW optimieren Reichweite und Fahrkomfort: Der Q6 e-tron bietet über 625 Kilometer Reichweite, eine fein abgestimmte Luftfederung und Allradlenkung. Volvo zeigt mit dem EX90 skandinavischen Minimalismus und Langstreckentauglichkeit – auch hier sind über 600 Kilometer drin.
In Asien zieht BYD mit dem neuen Sealion 7 nach: Das SUV schafft bis zu 675 Kilometer Reichweite (CLTC) und glänzt mit innovativer Batteriearchitektur und hoher Ladeleistung. Lexus bringt mit dem RZ ein emotional gezeichnetes Crossover mit rund 440 Kilometern Reichweite, während Nissan seinen legendären LEAF zum e-crossover trimmt und mit Festkörperbatterie arbeitet, die ab 2028 neue Standards setzen soll.

Hightech im Innenraum – das digitale Reiseerlebnis
Die Interieurs europäischer Premiumhersteller wandeln sich zur vernetzten Lounge. Mercedes integriert in der neuen E-Klasse den „MBUX Superscreen“ mit durchgehender Digitalfläche, inklusive eigenem 12,3 Zoll Beifahrer-Display. Audi folgt im Q6 e-tron mit einem rahmenlosen Panoramabildschirm, der Fahrer- und Beifahrerzone verbindet. BMW bringt im i7 zusätzlich zur Interaction Bar einen 31 Zoll Theater-Screen für Fondpassagiere, der aus dem Dach ausfährt.

In China verfolgt BYD ein verspielteres Konzept: Das 15,6 Zoll Zentraldisplay im Sealion 7 lässt sich per Knopfdruck von Quer- auf Hochformat rotieren. Zusätzlich gibt es Ambientebeleuchtung in 128 Farben, hochwertige Materialien wie Nappa-Leder und eine Vielzahl von USB-C- und Ladeanschlüssen für lange Etappen. Nio wiederum setzt im ET7 auf reduziertes Design mit intelligentem Sprachassistenten „Nomi“, während XPeng ein vollflächiges AR-Head-up-Display testet.
Unterhaltung, Avatare und Sprachsteuerung
Insbesondere chinesische Hersteller entwickeln neue Formen digitaler Unterhaltung. BYD kooperiert mit dem kanadischen Anbieter Stingray und bringt eine Karaoke-App ins Auto: Mikrofon, Scoring-System und Sprachsteuerung inklusive – das Ganze funktioniert auch via Smartphone oder Rear-Display. Nio, MG und XPeng setzen auf Sprachassistenten, die weit über die Navigation hinausgehen. In Europa hingegen bleibt man nüchtern: Mercedes, Audi und Volvo integrieren Streaming-Dienste wie Spotify, Tidal oder Apple Music in ihre Systeme, zunehmend auch mit Surround-Audio von Burmester, Bowers & Wilkins oder Harman Kardon.

Materialien, Nachhaltigkeit & Designphilosophien
Während chinesische Modelle oft opulent auftreten, setzen europäische Hersteller auf Reduktion und Nachhaltigkeit. Volvo verwendet recycelte Kunststoffe, vegane Bezüge und echtes Holz; BMW setzt auf die vegane „Veganza“-Innenausstattung, Audi auf Microfiber und Recyclate. Lexus und Honda zeigen im Premium-Segment textile Alternativen mit hoher Haptik, ohne Leder.
Fazit
Der Grand Tourer von morgen kommt nicht länger zwingend aus Deutschland oder Amerika. Marken aus China und Japan zeigen mit Innovationskraft, was elektrisch und luxuriös möglich ist. Gleichzeitig wahren europäische Hersteller ihren Anspruch auf technische Perfektion, Nachhaltigkeit und Stil. Gemeinsam setzen sie neue Standards für das Reisen der Zukunft: leise, luxuriös, digital vernetzt – und mit beeindruckenden Reichweiten von über 600 Kilometern. 2025 und 2026 markieren den Aufbruch in ein neues Kapitel des automobilen Reisens.

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