Feuer, Fleisch und Freunde: Die neue Generation von Grills bringt dazu auch mediterrane Kultur und technische Raffinesse auf die Terrasse.
Nicola Afchar-Negad
Prometheus – das ist eigentlich ein guter Name für einen Grill. Immerhin soll er es laut griechischer Mythologie gewesen sein, der den Göttern das Feuer stibitzt und den Menschen gebracht hat. Tatsächlich hatte die Idee auch schon jemand: Der Prometheus Premium Grill ist ein Konglomerat aus griechisch inspiriertem Namen, italienischer Hightech-Keramik und Vorarlberger Geschäftssinn. Der Holzkohlegrill ist individualisierbar, mobil – und schick.
Auch Phil, der Grill des italienischen Herstellers Ethimo, ist anders als das, was man so kennt. Kompakt, weich in der Anmutung, unkonventionell – fast wie ein Beistellgrill. Beide Modelle stehen exemplarisch für die neue Generation der Grill-Guerilla: maximale Funktionalität, flexibler Einsatz und eine bestechende Optik, auch wenn Letztere zugegeben nicht das Wichtigste ist.

Warum Grillen im Süden anders ist
Warum uns die Grillerei im Griechenland-Urlaub so begeistert? Es ist der Geruch von Oregano, der Hauch Ouzo in der Marinade – und vor allem: kali paréa, die gute Gesellschaft. Grillen hat in Südeuropa einen anderen Stellenwert. Der „Tsiknopempti“, der Grill-Donnerstag vor der Fastenzeit, zeugt davon. Fleisch mit Fleisch – und vielleicht eine Pita dazu. So simpel, so gut.
Wer in Griechenland eine Ferienvilla bucht, findet fast immer einen Griller vor – teilweise sogar eine vollwertige Außenküche. Ein uriges Modell reicht im Grunde aus, doch viele Villen setzen inzwischen auf edle Finishes, etwa mit Terrazzo-Arbeitsplatten oder modularen Systemen.
Grillen, Kochen, Leben im Freien
Das Wiener Architekturbüro gruenhoch3 hat mit CookingOut eine ganzjährige Außenküche entwickelt, die sich flexibel ins Setting integriert – und das Gefühl des „Fremdkörpers“ vermeidet. Die Landschaftsplanerin Ulrike Seher, die sich vor allem auf urbane Dachterrassen spezialisiert hat, betont:
„Natürlich ist der erste Gedanke immer das Grillen. Im Freien kann aber auch gekocht werden, und das ist im Alltag oft wichtiger.“
Seher spricht vom Leben im Freien, das man nicht nur dann genießen sollte, wenn Besuch kommt. „Ein Kühlschrank, ein Kochfeld und ein Teppanyaki-Grill helfen.“ Voraussetzungen wie Strom- und Wasseranschluss sollten vorhanden sein, Warmwasser und Abfluss seien ein „nice to have“.

Form folgt Funktion – auch im Stauraum
Ein oft unterschätztes Thema: Storage. Auf kleinen Dachterrassen zählt jeder Zentimeter. Seher empfiehlt multifunktionale und gestalterisch ansprechende Lösungen: keine Plastikkisten, sondern versteckter Stauraum unter Liegen oder in maßgefertigten Terrassenschränken – die „Gadget-Garagen“ der Outdoor-Küche.
Übrigens: Auch die Technik darf draußen bleiben. CookingOut ist doppelschalig konstruiert – innen atmungsaktives Holz, außen UV- und wetterbeständige Platten. Outdoorküche in XL, kleiner Nomaden-Griller, Feuerkorb oder Feuerschale – und vielleicht noch ein paar Fackeln: Man ist Prometheus wirklich zu Dank verpflichtet.